Sparen, bis das System kaputt ist...
Das Wort vom "kaputtsparen" mag die ÖVP gar nicht gerne hören und weist es weit von sich. Dann wollen wir doch kurz das Gesundheitssystem in Vorarlberg und einige Vorkommnisse unter diesem Aspekt betrachten.
Ein Baby stirbt durch einen Behandlungsfehler, der "Schadenersatz" - grausames Wort in diesem Zusammenhang - zieht sich hinsichtlich seiner Anerkennung ewig hin.
Eine Frau wird am falschen Knie operiert, weil der Chirurg abgehetzt und unter Stress im OP erscheint. Er hatte zuvor eine andere "dienstliche Verpflichtung", wie sich der Primar ausdrückte.
Ein Mann wird vom Krankenhaus angerufen, sein Vater sei verstorben. Der Mann ist entsetzt, weil er am Vorabend noch seinen Vater besucht hat und der bei bester Gesundheit war. Er fährt ins Krankenhaus, wird auf die Pathologie geführt, um seinen Vater zu sehen. Was er sieht ist ein toter Mann - aber der ist nicht sein Vater, der liegt nach wie vor auf der Station und es geht ihm gut...
Alles Fälle, die sich an Landeskrankenhäusern in Vorarlberg zugetragen haben und rasch dazu verleiten, von Pfusch und Schlamperei zu reden.
Sieht man sich allerdings die Bedingungen an, unter denen an den Spitälrern gearbeitet werden muss, wundert es mich ehrlich gesagt, dass nicht mehr daneben geht. Es wird gespart, bis ÄrztInnen und PflegerInnen an ihren äussersten Leistungsgrenzen arbeiten - und darüber.
Ärzte und Pflegepersonal zu prügeln ist einfach. Richtiger wäre es, das System dahinter zu prügeln: das systematische Anziehen der "Sparschraube" durch die politisch Verantwortlichen!
Nebeneffekt ist übrigens, dass die Zwei-Klassen-Medizin inzwischen Realität ist: wer privat versichert ist, kriegt Vorrang. Auch und gerade im Spital. Und ist damit besser geschützt vor Fehlern und Fehlbehandlungen.
Private Pflegeversicherung, private Krankenversicherung, private Pensionsversicherung.... alles soll man sich leisten können, weil der Staat nichts mehr leisten mag.
Und genau deswegen halte ich es für grundfalsch und unverantwortlich, dauernd davon zu faseln, die Abgabenquote (Summe der Steuern und Abgaben, die der Staat einnimmt) weiter zu senken. Um vier Prozent will die ÖVP das tun. Kosten: 10 Milliarden Euro. Woher nehmen? Einsparungen, richtig!...
Der Schlüssel für politisches Handeln liegt in der Budget- und Steuerpolitik. Und Grasser ist mit Sicherheit der falsche Schlosser.
Ein Baby stirbt durch einen Behandlungsfehler, der "Schadenersatz" - grausames Wort in diesem Zusammenhang - zieht sich hinsichtlich seiner Anerkennung ewig hin.
Eine Frau wird am falschen Knie operiert, weil der Chirurg abgehetzt und unter Stress im OP erscheint. Er hatte zuvor eine andere "dienstliche Verpflichtung", wie sich der Primar ausdrückte.
Ein Mann wird vom Krankenhaus angerufen, sein Vater sei verstorben. Der Mann ist entsetzt, weil er am Vorabend noch seinen Vater besucht hat und der bei bester Gesundheit war. Er fährt ins Krankenhaus, wird auf die Pathologie geführt, um seinen Vater zu sehen. Was er sieht ist ein toter Mann - aber der ist nicht sein Vater, der liegt nach wie vor auf der Station und es geht ihm gut...
Alles Fälle, die sich an Landeskrankenhäusern in Vorarlberg zugetragen haben und rasch dazu verleiten, von Pfusch und Schlamperei zu reden.
Sieht man sich allerdings die Bedingungen an, unter denen an den Spitälrern gearbeitet werden muss, wundert es mich ehrlich gesagt, dass nicht mehr daneben geht. Es wird gespart, bis ÄrztInnen und PflegerInnen an ihren äussersten Leistungsgrenzen arbeiten - und darüber.
Ärzte und Pflegepersonal zu prügeln ist einfach. Richtiger wäre es, das System dahinter zu prügeln: das systematische Anziehen der "Sparschraube" durch die politisch Verantwortlichen!
Nebeneffekt ist übrigens, dass die Zwei-Klassen-Medizin inzwischen Realität ist: wer privat versichert ist, kriegt Vorrang. Auch und gerade im Spital. Und ist damit besser geschützt vor Fehlern und Fehlbehandlungen.
Private Pflegeversicherung, private Krankenversicherung, private Pensionsversicherung.... alles soll man sich leisten können, weil der Staat nichts mehr leisten mag.
Und genau deswegen halte ich es für grundfalsch und unverantwortlich, dauernd davon zu faseln, die Abgabenquote (Summe der Steuern und Abgaben, die der Staat einnimmt) weiter zu senken. Um vier Prozent will die ÖVP das tun. Kosten: 10 Milliarden Euro. Woher nehmen? Einsparungen, richtig!...
Der Schlüssel für politisches Handeln liegt in der Budget- und Steuerpolitik. Und Grasser ist mit Sicherheit der falsche Schlosser.
rauch - 6. Sep, 21:45
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bartenstein.twoday.net - 6. Sep, 22:30
Der Bregenzerwald und seine Berge
"Strubabuaba"
22 oder 24 Bregenzerwälder... [weiter]
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