RED BULL an allem schuld?...
Dass der Fruchtsafthersteller Rauch rund 6,8 Millionen Euro aus dem EU-Agrarfördertopf bekommt sei keine "Subvention", sondern habe mit der massenhaften Abfüllung von RED BULL zu tun - sagt der Marketingmanager der Firma Rauch.
Wahr ist hingegen, dass die Zuckermarktordnung der EU ein System von Förderungen, Exportstützungen und Einfuhrzöllen aufrecht erhält, das dazu führt, dass die europäischen Verbraucher rund sechs Milliarden Euro Mehrbelastung zu tragen haben. Profiteure sind die Zuckerrübenbauern und die Zuckerverarbeiter, also auch die Lebensmittelindustrie. Die Rechnung zahlen: KonsumentInnen (hierzulande) und ProduzentInnen (zum Beispiel in Übersee), weil durch die Zölle Zuckerexporte drastisch beschränkt werden.
Mehr dazu: Zucker-Studie_kurz_OXFAM (pdf, 70 KB)
Frage: Muss mit EU-Geldern die Herstellung eines hochprofitablen Energy-Drinks gefördert werden? (Wachstum 2007: +16%; Verkauf weltweit: 3,5 Milliarden Dosen)
Immerhin ist das Wasser - Hauptbestandteil des Getränks - gratis. Das Abfüllwerk wurde "zufällig" auf einer Quelle gebaut, die 180 Sekundenliter Trinkwasser in Tafelwasserqualität liefert. Macht 5,6 Mio m³ jährlich. Das sind immerhin 10% des Gesamtwasserverbrauchs von Vorarlberg (Haushalte, Industrie, Landwirtschaft). Wasser ist Allgemeingut und keine beliebige Handelsware. Nein zum Wasserverkauf!sagt sogar die ÖVP in Sonntagsreden. Via Red Bull wird der Jahresverbrauch von zehntausend 2-Personen-Haushalten exportiert...
Üblicher Preis für andere Industriebetriebe ohne "Quellglück": 0,7 bis 1 Euro pro m³. Somit entgangener Erlös für die öffentliche Hand: mindestens 1 Million Euro. Pro Jahr. (Gnädig gerechnet nur auf die Red-Bull-Abfüllung; Fremdabfüllungen und Nebengeräusche geschenkt)
Dass der Fruchtsafthersteller am Heimatstandort Rankweil auch noch "Mengenrabatt" von 5% (= 25.000 Euro jährlich) auf das von ihm gelieferte Abwasser lukriert vervollständigt das fragwürdige Bild.
Ohne Rauch geht´s auch? Sicher.
Die Alternative heißt Pfanner. Allein ein Vergleich der beiden websites könnte Unsichere sicher machen.
Rauch
Pfanner
Mehr Hintergrundinfos: wait for another day in paradise....
Wahr ist hingegen, dass die Zuckermarktordnung der EU ein System von Förderungen, Exportstützungen und Einfuhrzöllen aufrecht erhält, das dazu führt, dass die europäischen Verbraucher rund sechs Milliarden Euro Mehrbelastung zu tragen haben. Profiteure sind die Zuckerrübenbauern und die Zuckerverarbeiter, also auch die Lebensmittelindustrie. Die Rechnung zahlen: KonsumentInnen (hierzulande) und ProduzentInnen (zum Beispiel in Übersee), weil durch die Zölle Zuckerexporte drastisch beschränkt werden.
Mehr dazu: Zucker-Studie_kurz_OXFAM (pdf, 70 KB)
Frage: Muss mit EU-Geldern die Herstellung eines hochprofitablen Energy-Drinks gefördert werden? (Wachstum 2007: +16%; Verkauf weltweit: 3,5 Milliarden Dosen)
Immerhin ist das Wasser - Hauptbestandteil des Getränks - gratis. Das Abfüllwerk wurde "zufällig" auf einer Quelle gebaut, die 180 Sekundenliter Trinkwasser in Tafelwasserqualität liefert. Macht 5,6 Mio m³ jährlich. Das sind immerhin 10% des Gesamtwasserverbrauchs von Vorarlberg (Haushalte, Industrie, Landwirtschaft). Wasser ist Allgemeingut und keine beliebige Handelsware. Nein zum Wasserverkauf!sagt sogar die ÖVP in Sonntagsreden. Via Red Bull wird der Jahresverbrauch von zehntausend 2-Personen-Haushalten exportiert...
Üblicher Preis für andere Industriebetriebe ohne "Quellglück": 0,7 bis 1 Euro pro m³. Somit entgangener Erlös für die öffentliche Hand: mindestens 1 Million Euro. Pro Jahr. (Gnädig gerechnet nur auf die Red-Bull-Abfüllung; Fremdabfüllungen und Nebengeräusche geschenkt)
Dass der Fruchtsafthersteller am Heimatstandort Rankweil auch noch "Mengenrabatt" von 5% (= 25.000 Euro jährlich) auf das von ihm gelieferte Abwasser lukriert vervollständigt das fragwürdige Bild.
Ohne Rauch geht´s auch? Sicher.
Die Alternative heißt Pfanner. Allein ein Vergleich der beiden websites könnte Unsichere sicher machen.
Rauch
Pfanner
Mehr Hintergrundinfos: wait for another day in paradise....
rauch - 24. Jun, 00:13
Transparenz sorgt für Verblüffung!
Seit heute sind die Agrarförderungen im Internet öffentlich:
Transparenzdatenbank
So erfährt man zum Beispiel, dass die Firma Rauch Fruchtsäfte GmbH Co vom 16.10.2006 bis 15.10.2007 exakt
6.793.824,29 Euro (ja: rund 6,8 Millionen!...) erhalten hat.
Begründung auf der website:
"Beim Export gemeinschaftlicher Güter in Länder außerhalb der Europäischen Union werden den Exporteuren Ausfuhrerstattungen gewährt. Die Höhe der Ausfuhrerstattung wird auf Basis der Differenz zwischen dem Weltmarktpreis und dem innergemeinschaftlichen Preis berechnet. Die Exporterstattungen variieren in der Zeit und sind vom Bestimmungsland abhängig."
In diesem Fall handelt es sich um Zucker (in seiner aufgelösten Form in allerlei Fruchtsäften).
Damit erhält dieses Unternehmen mehr Agrarsubventionen als alle Bergbauernbetriebe Vorarlbergs zusammengenommen!
Ich bezeichne das schlichtweg als Pervertierung eines Fördersystems. Selbstverständlich ist das Vermögen der Firmenbesitzer steuerschonend in einer Privatstiftung geparkt. Franz Rauch himself ist Vizepräsident des Verbandes Österreichischer Privatstiftungen und sagt als solcher:
„Die Einführung des Stiftungsrechts in Österreich war ein wichtiger Schritt in der richtigen Richtung, nämlich Kapitalresourcen für Österreich in wirtschaftlicher, kultureller und humanitärer Hinsicht nutzbar zu machen und zu erhalten. Die Verteidigung der Rechte des produktiven Kapitals ist eine Aufgabe, die stets weiter betrieben werden muss. Diese Aufgabe erfüllt der Stiftungsverband hervorragend!"
(Rechtschreib- und Grammatikfehler übernommen...)
siehe: VÖP - Verband österr. Privatstiftungen
Mehr als schräg kommt es mir vor, wenn die vermeintlichen Jünger des freien Marktes so genannte Marktordnungsprämien kassieren, die Preisunterschiede am Markt ausgleichen sollen und den Profit daraus der öffentlichen Besteuerung entziehen...
Es darf übrigens davon ausgegangen werden, dass diese "Förderung" jährlich in annähernd gleicher Höhe ausbezahlt wird...
Ach ja: noch ein Armer bekommt Almosen -
Stiftung Fürst Liechtenstein , Wilfersdorf: 911.807,- Euro
Transparenzdatenbank
So erfährt man zum Beispiel, dass die Firma Rauch Fruchtsäfte GmbH Co vom 16.10.2006 bis 15.10.2007 exakt
6.793.824,29 Euro (ja: rund 6,8 Millionen!...) erhalten hat.
Begründung auf der website:
"Beim Export gemeinschaftlicher Güter in Länder außerhalb der Europäischen Union werden den Exporteuren Ausfuhrerstattungen gewährt. Die Höhe der Ausfuhrerstattung wird auf Basis der Differenz zwischen dem Weltmarktpreis und dem innergemeinschaftlichen Preis berechnet. Die Exporterstattungen variieren in der Zeit und sind vom Bestimmungsland abhängig."
In diesem Fall handelt es sich um Zucker (in seiner aufgelösten Form in allerlei Fruchtsäften).
Damit erhält dieses Unternehmen mehr Agrarsubventionen als alle Bergbauernbetriebe Vorarlbergs zusammengenommen!
Ich bezeichne das schlichtweg als Pervertierung eines Fördersystems. Selbstverständlich ist das Vermögen der Firmenbesitzer steuerschonend in einer Privatstiftung geparkt. Franz Rauch himself ist Vizepräsident des Verbandes Österreichischer Privatstiftungen und sagt als solcher:
„Die Einführung des Stiftungsrechts in Österreich war ein wichtiger Schritt in der richtigen Richtung, nämlich Kapitalresourcen für Österreich in wirtschaftlicher, kultureller und humanitärer Hinsicht nutzbar zu machen und zu erhalten. Die Verteidigung der Rechte des produktiven Kapitals ist eine Aufgabe, die stets weiter betrieben werden muss. Diese Aufgabe erfüllt der Stiftungsverband hervorragend!"
(Rechtschreib- und Grammatikfehler übernommen...)
siehe: VÖP - Verband österr. Privatstiftungen
Mehr als schräg kommt es mir vor, wenn die vermeintlichen Jünger des freien Marktes so genannte Marktordnungsprämien kassieren, die Preisunterschiede am Markt ausgleichen sollen und den Profit daraus der öffentlichen Besteuerung entziehen...
Es darf übrigens davon ausgegangen werden, dass diese "Förderung" jährlich in annähernd gleicher Höhe ausbezahlt wird...
Ach ja: noch ein Armer bekommt Almosen -
Stiftung Fürst Liechtenstein , Wilfersdorf: 911.807,- Euro
rauch - 23. Jun, 10:52
Kleine Meldung - großes Echo...
Man sollte Internetpostings ja nicht überbewerten, aber was auf die folgene kurze Meldung so alles abgesondert wurde, ist dann doch beachtlich:
Schüsse auf feiernden Türken
Bregenz - Die lautstarken Siegesfeiern der türkischen Fans nach dem Erfolg ihrer Mannschaft gegen Kroatien haben in Bregenz offenbar die Emotionen hochkochen lassen. Bilder
Schüsse auf feiernden Türken
In einer Wohnsiedlung in Bregenz-Vorkloster gab ein Unbekannter mit einem Luftdruckgewehr einen Schuss ab, dabei wurde ein 18-jähriger türkischer Fan am Kopf getroffen.
Laut Polizei musste er mit einer blutenden Wunde ins LKH Bregenz eingeliefert werden, wo ihm das in der Kopfhaut stecken gebliebene Diabolo-Geschoss entfernt wurde. Der Schütze konnte noch nicht ermittelt werden.
Der Zwischenfall ereignete sich um Mitternacht. "Die türkischen Fans haben groß gefeiert, das Gebiet dort ist dicht verbaut", schilderte Heinz Metzler, Kommandant der Polizeiinspektion Bregenz, die Situation. Es sei so laut gewesen, dass niemand die Abgabe des Schusses gehört habe. Noch stehe nicht fest, aus welcher Wohnung geschossen worden sei. "Die Erhebungen sind am Laufen. Wir überprüfen alle Wohnungen, die infrage kommen", sagte Metzler.
Hier die Reaktionen bis heute, 15 Uhr:
Tuerkei-Halbfinaleinzug-Postings (pdf, 136 KB)
Ganz wohl ist mir selbst dann nicht, wenn ich versuche, das als Mischung aus rechtem Rabaukentum, Dummheit, Provokation und Türken-bashing zu sehen. Verbal, aber nicht real gewaltätig.
Noch?...
Schüsse auf feiernden Türken
Bregenz - Die lautstarken Siegesfeiern der türkischen Fans nach dem Erfolg ihrer Mannschaft gegen Kroatien haben in Bregenz offenbar die Emotionen hochkochen lassen. Bilder
Schüsse auf feiernden Türken
In einer Wohnsiedlung in Bregenz-Vorkloster gab ein Unbekannter mit einem Luftdruckgewehr einen Schuss ab, dabei wurde ein 18-jähriger türkischer Fan am Kopf getroffen.
Laut Polizei musste er mit einer blutenden Wunde ins LKH Bregenz eingeliefert werden, wo ihm das in der Kopfhaut stecken gebliebene Diabolo-Geschoss entfernt wurde. Der Schütze konnte noch nicht ermittelt werden.
Der Zwischenfall ereignete sich um Mitternacht. "Die türkischen Fans haben groß gefeiert, das Gebiet dort ist dicht verbaut", schilderte Heinz Metzler, Kommandant der Polizeiinspektion Bregenz, die Situation. Es sei so laut gewesen, dass niemand die Abgabe des Schusses gehört habe. Noch stehe nicht fest, aus welcher Wohnung geschossen worden sei. "Die Erhebungen sind am Laufen. Wir überprüfen alle Wohnungen, die infrage kommen", sagte Metzler.
Hier die Reaktionen bis heute, 15 Uhr:
Tuerkei-Halbfinaleinzug-Postings (pdf, 136 KB)
Ganz wohl ist mir selbst dann nicht, wenn ich versuche, das als Mischung aus rechtem Rabaukentum, Dummheit, Provokation und Türken-bashing zu sehen. Verbal, aber nicht real gewaltätig.
Noch?...
rauch - 21. Jun, 15:38
Klare Verhältnisse
Heute spielt im Viertelfinale: Portugal gegen Deutschland.
Auf der Großbaustelle im Tiroler Inntal (Bahnausbau) ist auf den Arbeiterwohncontainern die porugiesische Flagge gehisst.
Weiter vorne auf der Strecke, wo gearbeitet wird, weht von der Zentrale der Bauleitung die deutsche Flagge.
Chef am Bau sind die Deutschen. Wer Chef am Platz ist, wird sich weisen...

Auf der Großbaustelle im Tiroler Inntal (Bahnausbau) ist auf den Arbeiterwohncontainern die porugiesische Flagge gehisst.
Weiter vorne auf der Strecke, wo gearbeitet wird, weht von der Zentrale der Bauleitung die deutsche Flagge.
Chef am Bau sind die Deutschen. Wer Chef am Platz ist, wird sich weisen...

rauch - 19. Jun, 17:22
Nach dem D-Day...
Dienstag war D-Day: für die Österreichische Fußballnationalmannschaft (0:1 gegen Deutschland) und für Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (0:1 gegen die eigene Partei).
Daß Österreich gegen Deutschland verliert ist weder einmalig noch sind die Folgen für das Land besonders nachhaltig.
Dass ein amtierender Bundeskanzler von der eigenen Partei nach nur zwei Jahren im Amt aber (scheibchenweise und auf Raten) demontiert wird ist sowohl einmal wie auch mit Folgen behaftet.
Die "Regierungsarbeit" , sofern eine solche überhaupt noch ausgemacht werden kann, wird vollständig zum Erliegen kommen. Von der gesamten Palette an Reformvorhaben und Projekten dieser GroKo ist kein einziges relevantes umgesetzt:
Gesundheitsreform, Pflegesicherung, Bildungsreform, Steuerreform: alles Fehlanzeige oder nur noch vorhanden in nicht wiedererkennbaren Fragmenten. Das "Herzstück der großen Koalition" (O-Ton Gusenbauer und Molterer), die Staats- und Verwaltungsreform ist überhaupt mausetot.
Österreich wird, wenn die EM-Euphorie verklungen ist, in einen Dauerwahlkampf stolpern...
Daß Österreich gegen Deutschland verliert ist weder einmalig noch sind die Folgen für das Land besonders nachhaltig.
Dass ein amtierender Bundeskanzler von der eigenen Partei nach nur zwei Jahren im Amt aber (scheibchenweise und auf Raten) demontiert wird ist sowohl einmal wie auch mit Folgen behaftet.
Die "Regierungsarbeit" , sofern eine solche überhaupt noch ausgemacht werden kann, wird vollständig zum Erliegen kommen. Von der gesamten Palette an Reformvorhaben und Projekten dieser GroKo ist kein einziges relevantes umgesetzt:
Gesundheitsreform, Pflegesicherung, Bildungsreform, Steuerreform: alles Fehlanzeige oder nur noch vorhanden in nicht wiedererkennbaren Fragmenten. Das "Herzstück der großen Koalition" (O-Ton Gusenbauer und Molterer), die Staats- und Verwaltungsreform ist überhaupt mausetot.
Österreich wird, wenn die EM-Euphorie verklungen ist, in einen Dauerwahlkampf stolpern...
rauch - 17. Jun, 16:56
Irren die Iren?
Das gemeine irische Folk (Copyright by Flann O´Brien) hat nein gesagt. Nicht grundsätzlich zu allem, aber zum Vertrag von Lissabon. Also gilt weiter der Vertrag von Nizza. (Was noch nicht zwingend bedeutet, dass Portugal nicht, Frankreich hingegen schon Europameister wird).
Warum die Iren nein gesagt haben, werden klügere Köpfe besser analysieren. Jedenfalls ist der Jubel groß - aus ganz unterschiedlichen Kehlen und mit völlig unterschiedlichen Motiven.
Wer das Scheitern des Vertrages von Lissabon bejubelt, sollte allerdings auch dazu sagen, dass damit auf lange Zeit alles so bleibt wie es ist: Mit dem Vertrag von Nizza weiterwursteln heißt, das Demokratiedefizit, die mangelhafte Mitwirkung des Parlaments an der Gesetzgebung, der unzureichende Schutz der Grundrechte und das Fehlen sozialer Ziele werden ebenso fortgeschrieben, wie die bestehenden Handlungsblockaden der Union. Die Vertrauenskrise wird nicht überwunden, sondern vertieft.
Das Irische NEIN stellt Europa vor große Herausforderungen: eine „Reparatur“ durch eine zweit Abstimmung ist unsinnig, eine nochmalige „Reparatur“ des Vertrages unmöglich. Europa braucht einen Neustart.
Zum Beispiel einen Vertrag der europäischen Bürger und Bürgerinnen: Ein „European Act for Democracy“ soll ausschließlich jene Teile aus dem Verfassungsprozess aufnehmen, die unmittelbar die Rechte der BürgerInnen erweitert: Die Charta der Grundrechte, das europäische Volksbegehren, die Mitwirkungsrechte des Parlaments, die Zuständigkeit des EuGH, die Öffentlichkeit der Gesetzgebung, die Ziele und Werte der Union. Das europäische Parlament soll dazu einen Vorschlag bis Herbst erarbeiten. Dann sollte dazu eine europäische Volksbefragung stattfinden, die am selben Tag wie die EP-Wahl abgehalten werden soll. Auf Grundlage des Ergebnisses dieser Volksbefragung, werden die Parlamente diesen Kernvertrag ratifizieren.
Zu befürchten ist allerdings, dass es zu einem "Europa der zwei Geschwindigkeiten" kommen wird, wo die großen Staaten "Kerneuropa" bilden und sämtliche Vorgaben machen. Selbstverständlich ohne Parlament(e) und ohne demokratische Kontrolle.
Warum die Iren nein gesagt haben, werden klügere Köpfe besser analysieren. Jedenfalls ist der Jubel groß - aus ganz unterschiedlichen Kehlen und mit völlig unterschiedlichen Motiven.
Wer das Scheitern des Vertrages von Lissabon bejubelt, sollte allerdings auch dazu sagen, dass damit auf lange Zeit alles so bleibt wie es ist: Mit dem Vertrag von Nizza weiterwursteln heißt, das Demokratiedefizit, die mangelhafte Mitwirkung des Parlaments an der Gesetzgebung, der unzureichende Schutz der Grundrechte und das Fehlen sozialer Ziele werden ebenso fortgeschrieben, wie die bestehenden Handlungsblockaden der Union. Die Vertrauenskrise wird nicht überwunden, sondern vertieft.
Das Irische NEIN stellt Europa vor große Herausforderungen: eine „Reparatur“ durch eine zweit Abstimmung ist unsinnig, eine nochmalige „Reparatur“ des Vertrages unmöglich. Europa braucht einen Neustart.
Zum Beispiel einen Vertrag der europäischen Bürger und Bürgerinnen: Ein „European Act for Democracy“ soll ausschließlich jene Teile aus dem Verfassungsprozess aufnehmen, die unmittelbar die Rechte der BürgerInnen erweitert: Die Charta der Grundrechte, das europäische Volksbegehren, die Mitwirkungsrechte des Parlaments, die Zuständigkeit des EuGH, die Öffentlichkeit der Gesetzgebung, die Ziele und Werte der Union. Das europäische Parlament soll dazu einen Vorschlag bis Herbst erarbeiten. Dann sollte dazu eine europäische Volksbefragung stattfinden, die am selben Tag wie die EP-Wahl abgehalten werden soll. Auf Grundlage des Ergebnisses dieser Volksbefragung, werden die Parlamente diesen Kernvertrag ratifizieren.
Zu befürchten ist allerdings, dass es zu einem "Europa der zwei Geschwindigkeiten" kommen wird, wo die großen Staaten "Kerneuropa" bilden und sämtliche Vorgaben machen. Selbstverständlich ohne Parlament(e) und ohne demokratische Kontrolle.
rauch - 14. Jun, 11:14
Taktik ändern!
rauch - 10. Jun, 20:29
Nackte Zahlen, nackte Tatsachen
Tirol hat gewählt - oder anders formuliert: ein Erdrutsch hat sich ereignet. ÖVP und SPÖ haben dramatisch an Stimmen eingebüßt, die Grünen ebenfalls mehr als deutlich. Die Liste Dinkhauser hat aus dem Stand Platz zwei erreicht, die FPÖ hat deutlich zugelegt.In Zahlen (ohne Wahlkarten):
ÖVP 40,45% (49,9)
SPÖ 15,6% (25,8)
Grüne 10,4% (15,6)
FPÖ 12,6% (8)
Dinkhauser 18,3% (-)
Fünf erste Thesen dazu:
1. Die SPÖ zahlt fast die gesamte Zeche der großen Koalition
2. Es wird wieder Protest gewählt, wovon die Populisten profitieren
3. Der Trend läuft für Blau und gegen Grün - Platz 3 ist weit weg
4. Kommt in Tirol schwarz-blau, werden andere folgen
5. SPÖ, ÖVP und Grüne haben ein Problem
Tatsache ist, dass in Tirol die Van-Staa-ÖVP die absolute Mehrheit verloren hat, dass aber die Dinkhauser-ÖVP keine Koalition gegen sie bilden kann. Tatsache ist, dass die Van-Staa-ÖVP sich den Koalitionspartner aussuchen kann, aber jedenfalls sich einen aussuchen MUSS. Makel an jeder Koalition: es wird immer eine Koalition der Verlierer sein, es sei denn, es findet zusammen, was zusammengehört - Dinkhauser und Van Staa. Wovon jedoch nicht ausgegangen werden kann.
Ach ja: Inhalte und Themen waren in diesem Wahlkampf vollkommen uninteressant.
Alles in allem ziemlich unübersichtlich, die landes- und bundespolitische Lage...
ÖVP 40,45% (49,9)
SPÖ 15,6% (25,8)
Grüne 10,4% (15,6)
FPÖ 12,6% (8)
Dinkhauser 18,3% (-)
Fünf erste Thesen dazu:
1. Die SPÖ zahlt fast die gesamte Zeche der großen Koalition
2. Es wird wieder Protest gewählt, wovon die Populisten profitieren
3. Der Trend läuft für Blau und gegen Grün - Platz 3 ist weit weg
4. Kommt in Tirol schwarz-blau, werden andere folgen
5. SPÖ, ÖVP und Grüne haben ein Problem
Tatsache ist, dass in Tirol die Van-Staa-ÖVP die absolute Mehrheit verloren hat, dass aber die Dinkhauser-ÖVP keine Koalition gegen sie bilden kann. Tatsache ist, dass die Van-Staa-ÖVP sich den Koalitionspartner aussuchen kann, aber jedenfalls sich einen aussuchen MUSS. Makel an jeder Koalition: es wird immer eine Koalition der Verlierer sein, es sei denn, es findet zusammen, was zusammengehört - Dinkhauser und Van Staa. Wovon jedoch nicht ausgegangen werden kann.
Ach ja: Inhalte und Themen waren in diesem Wahlkampf vollkommen uninteressant.
Alles in allem ziemlich unübersichtlich, die landes- und bundespolitische Lage...
rauch - 9. Jun, 12:02